Preisverleihung für Zivilcourage

Sprembergs Bürgermeisterin Christine Herntier wurde gemeinsam mit den Pfarrerinnen Elisabeth Schulze und Jette Förster mit dem Preis für Zivilcourage geehrt
Der Förderkreis „Denkmal für die ermordeten Juden Europas“ und die Jüdische Gemeinde zu Berlin würdigen damit Christine Herntiers mutigen öffentlichen Auftritt im Amtsblatt im Juli dieses Jahres, den sie nutzte, um auf den wachsenden Einfluss von Rechtsextremisten hinzuweisen. Seit dem Frühjahr hatten Schmierereien mit Hakenkreuzen und SS-Runen zugenommen. Eine rechtsextreme Kleinstpartei hatte sich wiederholt Spremberg/Grodk für verschiedene Veranstaltungen ausgesucht und warb vor Schulen um Aufmerksamkeit.
Seitdem sah ein Teil der Einwohner*innen Sprembergs Ruf geschädigt, ein anderer war froh, dass endlich benannt wurde, was seit Jahren schwelt. Seitdem wurde aber auch einiges angestoßen, um sich mit dem Thema Rechtsextremismus auseinanderzusetzen: neue Diskussionsformate (das nächste am 8.12., 18:30 Uhr im „Bergschlösschen“), Zusammenkünfte mit Vertreter*innen u.a. der Schulen, der Polizei, des Verfassungsschutzes, der Kreisverwaltung und des Schulamtes. Ein langfristiges Ziel ist die Realisierung einer Videoüberwachung an bestimmten Brennpunkten in der Stadt.

Die Pfarrerinnen Jette Förster und Elisabeth Schulze wurden ebenfalls mit dem „Preis für Zivilcourage gegen Rechtsradikalismus, Antisemitismus und Rassismus“ ausgezeichnet. Beide engagieren sich seit Jahren für Aufklärungsprojekte über den Holocaust vor allem bei Jugendlichen. In Spremberg/Grodk gründeten sie mit Gleichgesinnten die AG Spurensuche sowie das Bündnis „Hashtag#unteilbar Spremberg“, organisierten die Verlegung von mehr als 10 Stolpersteinen in der Stadt sowie Veranstaltungen jeweils am 9. November anlässlich des Gedenkens der Opfer der Pogromnacht im Jahr 1938. Das Bündnis „Hashtag#unteilbar Spremberg“ setzt sich für eine bunte, dynamische Gesellschaft ein.