Spremberger*innen erinnern heute mit einem Film an die Novemberpogrome in Spremberg. Wir gedenken der Menschen, die aufgrund nationalsozialistischer Verfolgung in Spremberg fehlen.

Ein Schwerpunkt des Gedenkens lag auf der Erinnerung an jüdische Menschen, die einst selbstverständlicher Teil der Stadtgesellschaft waren und im Nationalsozialismus entrechtet und von ihren Nachbar*innen verfolgt und vertrieben wurden.

Eine Gruppe von Spremberger*innen hat in den letzten Wochen viele solcher Biographien recherchiert. Am Anfang stand oft nur ein Name. Mit Hilfe von Archiven, Datenbanken und Zeitzeug*innen fügten sich die Puzzleteile aneinander und Hinweise zu weiteren Schicksalen taten sich auf.

Dabei stießen die Forscher*innen auch auf Spremberger, die der Verfolgung Homosexueller der Euthanasie und der Verfolgung von Menschen, die nicht der Leistungsideologie der Nationalsozialisten zum Opfer fielen. Ihnen wurde ebenfalls gedacht.

Aufgrund der Coronapandemie fand das Gedenken hauptsächlich digital durch den selbstproduzierten Film statt. Jede Biographie wurde von einer anderen Spremberger*innen gelesen. In dem Film wurde ebenfalls an Antisemitismus heute in Spremberg bzw. Deutschland und an den Widerstand von Jüd*innen dagegen erinnert.

Ergänzend zu dem filmischen Gedenken wurde an der Kreuzkirche ein Banner mit der Aufschrift „Hass schadet der Seele“ angebracht. Am Abend des 9. Novembers legten kleine Gruppen mit Abstand Blumen, Kerzen und laminierte Biographien an den Wohnorten der Menschen, an die erinnert wurde, nieder. Mit Kreide wurden ihre Namen auf die Straße geschrieben.

Den Link zum Film finden Sie hier.

https://youtu.be/X1VqDf1G8NU